2022-07-30 Die Glocke (Auszug)
„Digitales Archiv bewahrt Fotos für die Ewigkeit„
Von SUSANNE SCHULTE-NÖLLE
Rietberg (g]). Ein Foto bannt flüchtige Momente für die Ewigkeit. Das zumindest ist die Idee. Irgendwann jedoch verblasst das Motiv, zersetzen sich die Farben und aus der erhofften Ewigkeit ist letzten Endes doch Vergänglichkeit geworden. Abhilfe schafft der Sprung ins Digitale. Ein Schritt den nun der Heimatverein Rietberg
in Angriff nimmt.
Das Ziel ist klar definiert: Schritt für Schritt soll ein digitales Archiv‚ historischer Lichtbilder, aber auch Schriften, Geschichten und Anekdoten mit Rietberg-Bezug entstehen. „Allein unser Verein verfügt über tausende Dokumente, die wir einscannen und sinnvoll verschlagworten wollen, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben und jederzeit schnell am Computer aufindbar sind“, erklärt der zweite Vorsitzende Wolfgang Stroop, der das Projeikt initiiert hat, im Gespräch mit dieser Zeitung.
Seine Mitstreiter und er hoffen dabei nicht zuletzt auf die Unterstützung der Bürger. Sie sollen der rührigen Gruppe möglichst zahlreich ihre papierenen Schätze anvertrauen – dies freilich nur auf Zeit – und können bei Interesse auch gleich in den Digitalisierungsprozess einsteigen.
Geplant sei, mehrere Arbeitsplätze mit PC und Scanner dafür einzurichten sagt Stroop. Auch einen ausnehmend großen, externen Datenspeicher werde man benötigen. Die finanziellen Mittel für das Vorhaben speisen sich zum Teil aus Fördergeldern vom Land. „Die Bezirksregierung Detmold „hat unseren Antrag bereits bewilligt“, freut sich der Vizevorsitzende.
Weitere Kosten wird, grünes Licht vorausgesetzt, die Mitnutzung einer speziellen Archivierungs-Software verursachen. Denn die Rietberger möchten sich gerne einer Kooperation zwischen den Heimatvereinen Riesenbeck und Beelen anschließen. Ersterer gewährt Zweitgenanntem schon heute den Zugriff auf sein Computerprogramm, welches die Pflege und Verwaltung elektronischer Dokumente der regionalen Zeitgeschichte erlaubt, „Da wollen wir uns anschließen“, sagt Stroop.
Aus Datenschutzgründen könne das, was künftig im Speicher zu finden sein wird, leider nicht der breiten Öffentlichkeit zugängig gemacht werden, gibt der engagierte Rietberger zu bedenken. Wohl aber wolle man den Fundus anderen Vereinen sowie Einzelpersonen zum Zweck der wissenschaftlichen Nutzung öffnen. Und auch die eine oder andere kleine Ausstellung – dann mit Fotos, für die keine Einverständniserklärung benötigt wird oder wo diese vorliegt, – sei freilich denkbar, stellt Wolfgang Stroop in Aussicht.