Rietberger Geschichte

Am 1. September 1237 kam es zur Erbteilung der Grafen Gottfried II. von Arnsberg und Konrad I. von Cuyk-Arnsberg. Graf Konrad machte das nördlich der Lippe gelegene Gebiet zu einem eigenständigen Territorium und benannte es nach der dortigen Burg „Grafschaft Rietberg“. Er selbst nannte sich Graf von Rietberg. Das Herrschaftsgebiet erstreckte sich von Schloß Holte/Liemke im Norden bis nach Mastholte im Süden. Im Osten grenzte es an das Fürstbistum Paderborn, im Westen an das zum Fürstbistum Osnabrück gehörende Amt Reckenberg mit seiner bischöflichen Verwaltung auf dem Reckenberg in Wiedenbrück. Das Wappen der ersten Grafen war ein goldener Adler auf rotem Hintergrund mit Krone.

Eine Urkunde vom 10. Oktober 1289, beginnend mit Nos judex, procosules et consules opidi Rethbergensis (übersetzt: Wir Richter, Bürgermeister und Ratmannen der Stadt Rietberg), ist der älteste Beleg, dass Rietberg eine Stadt mit eigener Ratsverfassung war. Daraus lässt sich schließen, dass die Burg und die Siedlung älter sind.
Trotz ihrer geringen Größe verfügte die Grafschaft über eigenes Militär und eine eigene Währung. Die Münzen wurden bis ins 17. Jahrhundert in der Müntestraße geprägt. Ferner gab es eigene Gesetze in der Grafschaft. Regiert wurde vom Schloss Rietberg aus, welches im 14. Jahrhundert etwa 1 km südlich der Stadt errichtet wurde.

Im Jahr 1456 musste Graf Konrad V. die bisher reichsunmittelbare Grafschaft dem hessischen Landgrafen Ludwig I. für 600 rheinische Gulden zu Lehen auftragen. Damit verlor Rietberg seine Unabhängigkeit und lag unter der Lehnsherrschaft der Landgrafen von Hessen.
Trotz ihrer geringen Größe verfügte die Grafschaft über eigenes Militär und eine eigene Währung. Die Münzen wurden bis ins 17. Jahrhundert in der Müntestraße geprägt. Ferner gab es eigene Gesetze in der Grafschaft. Regiert wurde vom Schloss Rietberg aus, welches im 14. Jahrhundert etwa 1 km südlich der Stadt errichtet wurde.
Im Jahr 1456 musste Graf Konrad V. die bisher reichsunmittelbare Grafschaft dem hessischen Landgrafen Ludwig I. für 600 rheinische Gulden zu Lehen auftragen. Damit verlor Rietberg seine Unabhängigkeit und lag unter der Lehnsherrschaft der Landgrafen von Hessen.
1533 ließ Graf Otto III., der in zweiter Ehe mit Onna von Esens, Tochter des ostfriesischen Häuptlings Hero Omken, verheiratet war, in den Pfarrkirchen St. Johannes Baptist und St. Margareta von zwei Lippstädter Predigern die Reformation verkünden. Durch Verbindung Ottos mit Onna erwarb er die Anwartschaft auf das Harlingerland.[13]
Sein Sohn aus erster Ehe, Graf Otto IV., starb 1552 ohne einen Erben zu hinterlassen. Damit fiel die Grafschaft an dessen Halbbruder Graf Johann II., der aus der zweiten Ehe seines Vaters stammte. 1540 wurde Johann II. auch Herrscher des Harlingerlands. Johann II. starb 1562 in einem Gefängnis in Köln, hinterließ zwei Töchter und die männliche Linie der Grafen von Rietberg starb aus. Zunächst zog der hessische Landgraf sein Lehen ein, die Töchter Armgard und Walburgis protestierten und bekamen die Grafschaft 1565 zugesprochen. Walburgis heiratete 1581 Graf Enno III. von Ostfriesland, der damit Herrscher über Rietberg und das Harlingerland wurde. Im Berumer Vergleich verzichtete er zu Gunsten seiner Tochter Sabina Catharina auf die Grafschaft Rietberg. Sabina Catharina erbte die Grafschaft und heiratete ihren Onkel Johann III. von Ostfriesland. Sie begründeten das Haus Ostfriesland in Rietberg und rekatholisierten die Grafschaft.
1690 starb auch die männliche Linie des Hauses Ostfriesland aus. 1699 fiel Rietberg durch die Heirat der Erbtochter Maria Ernestine Franziska an die Grafen von Kaunitz.