2022-09-10 Die Glocke


„Der Blick ist in die Zukunft gerichtet“ (Auszug)
Von LISA BERGEN
Rietberg (gl). In den vergangenen Jahren lief pandemiebedingt einiges auf Sparflamme. So auch der Heimatverein Rietberg. Doch das soll sich nun grundlegend ändern, denn das neue Vorstandsteam ist überaus ambitioniert und möchte einige Veränderungen etablieren.
Ein uriges, altes, aber gut erhaltenes Fachwerkgebäude an der Klosterstraße — das ist das Zuhause der Heimatfreunde. „Wir verändern uns“, kündigt Vorstandsmitglied Franz-Josef Laukemper dort beim Vor-Ort-Gespräch mit dieser Zeitung an. Mitglieder sollen reaktiviert werden und die Gruppe will sich einbringen. Man wolle nämlich nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft Rietbergs investieren, betont Vorstandsmitstreiter Günter Höppner.
Deswegen werde künftig mehr für Umwelt und Naturschutz getan. „Wir machen Schrankendienst für die Moorfrösche und nehmen an der Klimawoche teil“, sagt Laukemper.
Zudem sammelt der Zusammenschluss für den Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ausgediente Handys. Der Verein wolle Vielfalt bieten. „Allerdings fehlen für einige Projekte Leute“, bedauert Laukemper. Besonders in den geburtenstarken Jahrgang von 1964, welcher bald in Rente gehe, setzen die Aktiven nun ihre Hoffnung.
Mangels ausreichend aktiven Mitgliedern ruht derzeit etwa ein Projekt, das dem Vorstand besonders am Herzen liegt: Auf dem Dachboden des Fachwerkhauses befinden sich etliche Relikte vergangener Tage, die teilweise bis zu 150 Jahre auf dem Buckel haben. Eine alte Badewanne, eine Waschtonne und reichlich haus- sowie landwirtschaftliche Dinge sollten eigentlich im Heimatverein ausgestellt werden. „Wir haben nur leider keine Kapazitäten dafür“, merkt Wolfgang Stroop, zweiter Vorsitzender, an. Denn für jede
Themenausstellung müssten die Antiquitäten vom Dachboden in die Eingangshalle gebracht werden.
Außer den Radtouren, Doppelkopfabenden und plattdeutschen Runden bietet der Verein neuerdings ein Gedächtnistraining mit Walburga Klösener an. Erst wird etwas geklönt, dann geht es zur Sache: Mit Schüttelbuchstaben müssen Wörter gebildet werden. „Das ist schwieriger, als man denkt“, teilt Laukemper seine Erfahrungen. Die nächste Veranstaltung findet am Mittwoch, 14, September, ab 14.30 Uhr im Heimathaus statt.
Zwar sollen weitere Gruppen reaktiviert werden, dennoch ist die Vorstandsspitze auch offen für Neues. Ideen für Gruppen und Aktivitäten seien willkommen, denn „jeder kann sich bei uns einbringen“, sagt Höppner. Selbst wenn es die Leidenschaft des Gärtnerns sei, habe der Heimatverein hinter dem Haus ein Stück Grün zur Verfügung. „Wir finden für jeden eine sinnvolle Aufgabe“, betont Höppner — „natürlich nur nach Lust und Laune“. Überstrapaziert werde keiner.