Die Glocke | Nr.: 76 – 13. Woche – 143. Jahrgang | Rietberg | Donnerstag, dem 30.03.2023 /Teil 3
Bei Ausgrabungsarbeiten hölzerne Funde gesichert
Rietberg (gdd). „Diesmal passen wir auf“, versicherte der heutige Vorsitzende des Vereins, Günther Höppner, dem Überbringer der beiden Holzpfähle. Dieser berichtete, dass er vor einigen Jahren die Ausschachtungsarbeiten im Bereich zwischen dem Standort des früheren Kolpinghauses (heute: Drogerie Rossmann) und dem Südwall-Wassergraben miterlebt habe. Wie er hätten sich auch noch andere Anwohner einige dieser geborgenen hölzernen „Bodenschätze“ als Erinnerungsstücke mitnehmen dürfen.
Sicherlich könnte heute eine dendrologische Analyse den genauen Zeitpunkt des Fälljahrs der Bäume bestimmen, die später als Mooreichen geerntet wurden, um in späteren Zeiten als Pfähle dem Unterbau des südlichen Stadttorbereichs zu dienen.
Vielleicht könnte das Ergebnis sein, dass das Holz schon vor mehr als 500 Jahren hochgewachsen ist, bevor es im Sumpf vor der Stadt versunken ist, um in späteren Jahrzehnten wieder als wertvolles Baumaterial verwendet zu werden.
Apropos Aufräumen im Heimathaus: Viele schöne Artefakte lagern auf dem Dachboden, auf dem jetzt auch die Mooreichenpfähle ihr, Plätzchen gefunden haben.
Weitere interessante Funde sind Kanonenkugeln, die aus dem Schloss Eden stammen, vermutlich aus der Epoche ab 1690, als Garnisonssoldaten das Schloss als Festung benutzt und dort große Geschütze und jede Menge Munition gelagert haben. Bei dem Umbau der Gaststätte Koch, Rathausstraße (heute das Restaurant „1643“) wurden die schweren Geschosse als Verstärkung im Mauerwerk gefunden.

Diese gegossenen Kanonenkugeln, die Heimatfreund Dr. Reinhard Hochstetter im Heimathaus behütet, dürften aus dem 17. Jahrhundert stammen, als das Schloss Eden noch als Festung fungierte.