2023-06-05 Die Glocke-Nr-128-23-Woche/ Teil 1
Und noch ein Titel für Dr. Orlob
Rietberg (gdd). Frischer Wind weht fühl- und sichtbar im Heimatverein Rietberg: Davon konnten sich 105 Teilnehmer der Jahreshauptversammlung überzeugen.
Der vor gut einem Jahr zum Vorsitzenden gewählte Günter Höppner stellte „sein“ 60 Mann starkes Team vor. Er forderte ein stärkeres Mitspracherecht der knapp 500 Vereinsmitglieder in bestimmten städtischen Belangen ein.

Anerkennung: Zum Ehrenvorsitzenden ernannten die Mitglieder des Heimatvereins Rietberg einstimmig Dr. Michael Orlob (r.), der über vier Dekaden hinweg maßgeblich den Verein geprägt hat.
Günter Höppner gratulierte mit einem Blumenstrauß. (Foto: F.-J. Laukemper)
So wollen die Heimatfreunde — 90 Neuzugänge wurden gemeldet — künftig ein gewichtiges Wörtchen mitreden, wenn es in öffentlicher Diskussion darum geht, „wieviel sichtbare Solartechnik den Dächern der historischen Altstadt zugemutet werden darf“. Bürgermeister Andreas Sunder, der an der Versammlung teilnahm stellte fest: „Wenn wir den Klimaschutz vor Ort weiterhin so ernst nehmen, sehe ich gute Chancen für eine weitere positive städtebauliche Entwicklung“. Er unterstrich damit, dass zeitgemäße Heimatkunde und -pflege sich mit der Gegenwart beschäftigen müsse, um an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken.
Wem die Stadt am heimatlichen Herzen liege, könne in wirtschaftlichen Fragen wie etwa der Ansiedlung neuer Unternehmen ebenfalls seine Stimme erheben. Dies gelte auch bei der Lösung der Frage, „wie wir eine freundlichere Gestaltung des Fahrradverkehrs auf der Rathausstraße erreichen“.
In dem Treffen wurden die Heimatfreunde mit einer Menge von Aktionen überrascht, um nicht zu sagen förmlich überrollt — die gemeinsam erarbeitete Liste reicht bis zum Jahresende hin und ist lang.
Aktuell: ein Gartenfest im Heimathaus (17. Juni) und die Teilnahme an der Ferienspielaktion Rietbergs (29. Juni). Anteil an den Planungen hat vor allem Schriftführer Franz-Josef Laukemper, der sich als Organisationstalent und digitaltechnisch bewanderter Aktiver bereits mit hohem zeitlichen Aufwand bewiesen habe; er werde den Teamgeist mit viel Idealismus beflügeln, versicherte Höppner. Höppner würdigte die zeitlich kurze Phase, in der sein Vorgänger Frank Henrichfreise, der aus beruflichen Gründen ausgeschieden ist, Akzente gesetzt habe. Zudem dankte er dem Gründungsmitglied Dr. Michael Orlob, der rund 30 Jahre den Vorsitz inne hatte: „Er
war teilweise der Ein-Mann-Heimatverein!“ Sein umfangreiches Wissen sei der lokalen Heimatkunde nützlich gewesen: „Er ist über vier Dekaden hinweg für uns ein Universallexikon.“ Die Mitgliederversammlung war sich danach einig: Einstimmig wurde Orlob zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Die Ehrenmitgliedschaft wurde auch Arnold Edenfeld zuteil, der 30 Jahre lang im Vorstand mitgewirkt hat. Er wurde in Abwesenheit ausgezeichnet. Seine vogelkundlichen Führungen durch die Emsniederung sind legendär, eine Sammlung von Vogelarten im Heimathaus geht auf seine Initiative zurück. „Er war immer mit Leib und Seele für den Heimatverein da“, resümierte Höppner.