Heimatverein Rietberg

Rietberg – Menschen, Geschichte, Denkmal-, Umwelt- und Naturschutz

Stoppelmarkt

Die Glocke | Nr.: 212 – 37. Woche – 143. Jahrgang | Rietberg | Dienstag, den 12.09.2023

Leichte Kost, aber auch harter Tobak beim Stoppelmarkt (Auszug)
Von NIMO SUDBROCK

Rietberg (gl). Eine gewonnene Wette, ganz viel Sonne und kulinarische Verlockungen am laufenden Meter: Der Rietberger Stoppelmarkt hat am Sonntagnachmittag keine Wünsche offengelassen. Zwischendurch gab es auch Gelegenheit für Gespräche mit ernstem Hintergrund: etwa am Infostand der Interessengemeinschaft Rottwiese, die angetreten ist, gegen die Recyclinghofpläne am Rand des Rietberger Siedlungsgebiets zu kämpfen.

Doch erstmal zu den unbeschwerten Seiten des Stoppelmarkts: Dass der Kreis Gütersloh seit 50 Jahren besteht, hat sich spätestens am Sonntagnachmittag auch in der ehemaligen gräflichen Landeshauptstadt herumgesprochen. Anlässlich des Kreisjubiläums war Landrat Sven-Georg Adenauer in die Emsstadt gekommen. Im Gepäck hatte er einen Scheck über 500 Euro – als Wetteinsatz. Mit zurück ins Gütersloher Kreishaus nehmen durfte Adenauer die „Kohle“ allerdings nicht: Denn die Wettaufgabe, mindestens 111 zu „La Cucaracha“ tanzende Karnevalsjecken vorm Rathaus zu versammeln, meisterte die Grafschaftler Karnevalsgesellschaft Rietberg mit Bravour. Schon bei seiner Ankunft in der Stadt der schönen Giebel musste Landrat Adenauer eingestehen: „Die Wette habe ich verloren.“
Was bewegt die Menschen in Rietberg? Das wollte die CDU wissen. Mit dem Einwerfen bunter Plastikbälle in eine von vier durchsichtigen Röhren konnten die Stoppelmarktbesucher bei Fraktionschef Marco Talarico und seinen Mitstreitern dokumentieren, welches Thema aus ihrer Sicht auf der politischen Agenda ganz weit oben stehen sollte. Fazit: „Besonders die Ärzteversorgung brennt den Bürgern unter den Nägeln“, resümierte Talarico.

„Ein Recyclinghof wie der an der Rottwiese von der Firma Kathöfer geplante gehört nicht so nah an ein Siedlungsgebiet“, war die Kernaussage der Interessengemeinschaft, die sich am Südtor postiert hatte. IG-Vertreter Sebastian Prinz zitierte eine Stellungnahme eines Kommunalverbands, wonach Recyclinghöfe auch in der Nähe von Flüssen, Museen und Kindergärten nichts zu suchen hätten – doch alles drei sei an der Rottwiese der Fall.
„Ems, Bibeldorf und die neue Kita Jordanweg liegen nur wenige hundert Meter entfernt.“
Harter Tobak für einen sorgenfreien Sonntag? Vielleicht. Zum Glück gab es auch leichte Kost: Nette Gespräche und kalorienreiche Püfferchen bei den Stadtführern zum Beispiel, eine Brautmodenschau anno dazumal beim Heimatverein oder einen vielversprechenden Vorgeschmack auf die nächste Konzert- und Comedysaison des
Rietberger Vereins Kulturig.

Nachthauben und Tageshemden sowie kurze und lange Beinkleider – mehr Gepäck hatte eine

Magd 1910 nicht -, erklärte Günter Höppner vom Heimatverein.

Bevor man sich in alter Zeit eine Tasse frisch gebrühten Kaffee schmecken lassen konnte, mussten die Bohnen gemahlen werden, in der Regel per Hand.
Gisela Köster (l.) und Elke Lackmann (r.) zeigten beim Stoppelmarkt im Pavillon des Heimatvereins Rietberg, wie das funktioniert. Fotos: Sudbrock

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