Die Glocke | Nr.: 180 – 31. Woche – 143. Jahrgang | Rietberg | Samstag, den 05.08.2023
Wilhelmine Speith ging ihren eigenen künstlerischen Weg
Rietberg (gl). Im Rietberger Heimathaus ist es Zeit für einen Tapetenwechsel. Seit Ende April wurde dort die von Dr. Reinhard Hochstetter vorbereitete Ausstellung „Rietberg im Wandel der Zeit“ gezeigt, die aufgrund des großen Interesses gleich zweimal bis Ende Juli verlängert wurde.
Doch nun lädt eine neue Ausstellung ins Heimathaus: Ab Samstag, 5. August, ist die von Christa und Klaus Honerlage vorbereitete Ausstellung „Wilhelmine Speith – ihrer Zeit voraus“ mit Bildern der Rietberger Malerin zu sehen. Das Heimathaus öffnet immer dienstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 15 bis 18 Uhr.
„Sie hatten große Pläne, Wilhelmine und Anna…“, so beginnt ein Artikel, den Käthe Herbort 1995 über die in Rietberg geborene und aufgewachsene Wilhelmine Speith (1864 bis 1934) verfasste. Sie wurde gemeinsam mit ihrer Schwester Anna in Münster zur Lehrerin ausgebildet, unterstützt von ihrem Vater Bernhard Speith (1823 bis 1905). Der gründete im Jahr 1848 die bekannte und auch heute noch existierende Bernhard Speith Orgelbauanstalt.
Wilhelmine und ihre Schwester eröffneten nach ihrer erfolgreichen Ausbildung in Rietberg eine höhere Töchterschule, die jedoch nur einige Jahre existierte. Erfüllt von dem Wunsch, Malerin zu werden, ging sie 1892 nach Düsseldorf. Die Kunstakademie nahm aber erst im Jahr 1922 Frauen auf. Daher ist anzunehmen, dass Wilhelmine Speith privaten Unterricht bei einem Professor erhalten hat. Neben Auftragsarbeiten hat sie viele Porträts und Stillleben für ihre Familie gemalt.
Christian Speith hat die Bilder seiner Großtante für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Auch zwei Leihgaben aus einer Rietberger Familie sind darunter. Mit dieser Ausstellung will der Heimatverein die Malerin Wilhelmine Speith, eine ungewöhnliche Frau, würdigen.
Weitere Infos gibt es unter www.heimatverein-rietberg.de.

Foto: Privat
Würdigen die Malerin Wilhelmine Speith: Christian Speith und Christa Honerlage haben die Ausstellung vorbereitet.