Heimatverein Rietberg

Rietberg – Menschen, Geschichte, Denkmal-, Umwelt- und Naturschutz

Haus Ostfriesland

Mit dem Tod Graf Johanns II., des letzten regierenden Grafen aus dem Hause Arnsberg, wurde die Grafschaft Rietberg 1562 als ein erledigtes Lehen durch den Landgrafen von Hessen eingezogen. 1565 erreichte die Witwe Graf Johanns II., Agnes Gräfin von Bentheim-Steinfurt, eine Belehnung ihrer Töchter Walburgis und Armgard mit der Grafschaft Rietberg. Die Schwestern verwalteten die Grafschaft zunächst gemeinsam. Mit der Erbteilung von 1576 ging an Walburgis das seit 1540 in Rietberger Besitz befindliche Harlingerland (die Herrlichkeiten Esens, Stedesdorf und Wittmund), während Armgard, seit 1578 Gemahlin des Grafen Simon VI. zur Lippe, die Grafschaft Rietberg erhielt. Da Armgard 1584 kinderlos starb, fiel Rietberg an Walburgis zurück. Da diese 1577 eine Ehe mit dem Grafen Enno III. von Ostfriesland einging, gelangte die Grafschaft Rietberg für fünf Generationen an das ostfriesische Haus Cirksena. Die Rietberger Landesherren nannten sich fortan Grafen von Ostfriesland und Rietberg. In ihrem Wappen führten sie neben dem goldenen Adler in Rot (Rietberg) auch die goldene Harpye in Schwarz (Haus Cirksena), den schwarzen Bären in Gold (Esens) und zwei gekreuzte goldene Peitschen in Blau (Wittmund).

Die Grafen (Regenten) und ihre Regierungszeit (regierende Grafen und Regenten = fett gedruckt)

Walburgis (1565-1576), (1584-1586), * 1555/56, † 26.5.1586
Eltern: Johann II. und Agnes Gräfin von Bentheim-Steinfurt
Regentin bis zur Erbteilung 1576 gemeinsam mit ihrer Schwester Armgard, nach deren Tod 1584 allein.
Gemahl: Enno III. Graf von Ostfriesland und Rietberg (1585-1600)

Armgard (Ermegard, Irmgard) (1565-1584), *?, † vor 17.8.1584
Eltern: Johann II. und Agnes Gräfin von Bentheim-Steinfurt
Regentin bis zur Erbteilung 1576 gemeinsam mit ihrer Schwester Walburgis, seitdem bis zu ihrem Tod 1584 allein.
Gemahl 1. Ehe: Erich Graf von Hoya (1571-1575),
Gemahl 2. EheSimon VI. Graf zur Lippe (1578-1585)

Agnes (1586-1600), * 1.1.1584, † 28.2.1616
Eltern: Enno II von Ostfriesland und Walburgis
Regierte bis zum Vertrag von Berum 1600 gemeinsam mit ihrer Schwester Sabina Catharina, stellte durch Eheschließung vom 15. August 1603 die Beziehung zum Hause Liechtenstein her.
Gemahl: Gundakar zu Liechtenstein und Nicolsburg (*1580, 1658)

Sabina Catharina (1586-1618), * 11.8.1582, † 31.5.1618
Eltern: Enno II von Ostfriesland und Walburgis
Regierte bis zum Vertrag von Berum 1600 gemeinsam mit ihrer Schwester Agnes, von 1601 bis zu ihrem Tod 1618 gemeinsam mit ihrem Gemahl.
Gemahl: Johann III. Graf von Ostfriesland und Rietberg (1618-1625)

Johann III. (1618-1625), * 1566, † 23.1.1625
Eltern: Edzard II. von Ostfriesland und Catharina Vasa
Regierte nach dem Tod seiner Gemahlin 1618 die Grafschaft allein bis zu seinem Tod 1625.
Gemahlin: Gräfin Sabina Catharina,

Ernst Christoph (1625-1640), *1.4.1606, † 31.12.1640
Eltern: Johann III. Graf von Ostfriesland und Rietberg und Sabina Catharina
Gemahlin: Albertine Maria Marquise de St. Martin

Johann IV. (1640-1660), * 31.5.1618, † 7.8.1660
Eltern: Johann III. Graf von Ostfriesland und Rietberg und Sabina Catharina
Übernahm nach dem Tod seines Bruders Ernst Christoph die Regierung der Grafschaft.
Gemahlin: Anna Catharina Gräfin vom Salm-Reifferscheidt (1660-1676)

Friedrich Wilhelm (1660-1677), * 16.9.1650, † 7.10.1677
Eltern: Johann IV. und Anna Catharina von Salm-Reifferscheidt
Konnte nach 16 Jahren Regentschaft seiner Mutter nur für kurze Zeit die Regierung selbst ausüben, fiel 1677 vor Straßburg unverheiratet und ohne Kinder.

Franz Adolf Wilhelm (1677-1680), (1687-1688), * 13.11.1651, † 15.3.1690
Eltern: Johann IV. und Anna Catharina von Salm-Reifferscheidt
Obwohl bereits Domherr zu Paderborn und Köln, ging zunächst an ihn als älteren Bruder die Regierung der Grafschaft bis zur Volljährigkeit seines jüngeren Bruders Ferdinand Maximilian.

Ferdinand Maximilian (1680-1687), * 8.5.1653, † 10.6.1687
Eltern: Johann IV. und Anna Catharina von Salm-Reifferscheidt
Durch seinen frühen Tod fiel die Grafschaft vertragsgemäß an seinen Bruder Franz Adolf Wilhelm zurück.
Dieser verzichtete am 2. Oktober 1688 zugunsten der minderjährigen Töchter von Ferdinand Maximilian,
Anna Christina (1688-1689) und Maria Ernestine Franziska (1688-1690), (1702-1758).
Gemahlin: Joanette Franziska Gräfin von Manderscheid-Blankenheim.

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